Alle drei Chöre sind vom selben Stern
Schwarzwälder-Bote, 27.04.2015 18:53 Uhr
Von Jacqueline Geisel
Nagold-Emmingen. "Vom selben Stern": Um ein erfolgreiches deutsches Poplied baute der Liederkranz ein ganzes Konzertprogramm mit drei Chören, vielfältigem Liedgut und einer großen Portion Humor auf. An Abwechslung mangelte es beim Frühjahrskonzert daher nicht.
Mit Liedern vom Frühling und der Liebe bewies der gemischte Chor des Liederkranzes, dass auch traditionelle Chormusik noch immer begeistern kann. Bei "Ich wollt, ich wär ein Huhn" ernteten die Sänger bereits anerkennendes Gelächter. Bis "Die Gedanken sind frei" hatte sich die Stimmung zu kräftigem Applaus der über 200 Besucher gesteigert. Für "Des Abends kann ich nicht schlafen" stöhnte es aus dem Publikum schon "Ach, wie schön!". Doch spätestens beim titelgebenden Stück des Abends waren die Zuhörer hin und weg: "Vom selben Stern" vom bekannten deutschen Popduo "ich + ich" brachte den Sängern bewundernde Zurufe und Pfiffe ein.
Für dieses Lied stand der Chor aber nicht alleine auf der Bühne. Die "emmiSingers", eine erst zwei Jahre alte, modernere Gruppe des Liederkranzes, unterstützte den gemischten Chor dabei. Zum Repertoire der etwa 25 Sänger gehören Pop, Rock und Swing ebenso wie Folk, Gospel und Musicalstücke – auf Deutsch und Englisch gesungen. Eine entsprechend bunte Auswahl hatte der Chor für seinen Soloauftritt im Gepäck: "Mein kleiner grüner Kaktus" und "The drunken sailor" fanden ebenso Platz im Programm wie "Goodnight Sweetheart" von Calvin Carter und James Hudson. Die Leitung beider Gruppen hat Raphael Layher inne, der gemischte Chor wurde von Christiane Falk am Klavier begleitet.
Mit den "Wild voices" aus Weitingen hatten sich die Emminger Sänger einen Gastchor mit nicht gerade traditionellem Liedgut geladen. A-Capella-Kabarett mit schwäbischen Texten, getragen von bekannten Melodien und durch witzige Moderationen zu einem roten Programmfaden verknüpft, beschreibt den ganz eigenen Stil der zehn Sänger wohl am ehesten. Zuerst nahmen sie sich mit Coverversionen wie "Linsengericht" und "Mir im Süden" die schwäbischen Eigenarten vor, bevor es an die "ewigi Liäbi" ging. Bei "Der Ring war teuer" ging es schließlich um die Ehe, kurz danach stand auch schon die musikalische Frage "Reg i di uff?" im Raum, dicht gefolgt von dem durch "Wo der Pfeffer wächst" eingeläuteten Beziehungsende.
"Vom selben Stern" waren sicherlich alle drei Chöre, obwohl jeder mit seinem eigenen Stil auch einen eigenen und einzigartigen Beitrag zum Gelingen des Konzertes leistete. Gemessen an Applaus, Pfiffen und begeisterten Zurufen jedenfalls, die alle drei Gruppen gleichermaßen einstrichen, war das Publikum mehr als zufrieden mit dieser fröhlich-witzigen gesanglichen Begrüßung des Frühlings.